Hardheim, St. Alban, III/48 – Opus 350

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Eine Orgel für den Erftaldom

Hardheim St. Alban, Orgelneubau 1968 / 2015

In der Heimat der Orgelbauer steht ein ganz besonderes Instrument, an dem 4 Generationen Orgelbaumeister aus Hardheim gearbeitet haben.

Mit dem Bau der Kirche entstand auch eine Orgel aus der ortsansässigen Werkstatt Bader. Von dieser Orgel sind bis heute mehrere Register erhalten. 1967 wurde die neobyzantinische Ausgestaltung der Kirche purifiziert – sie wurde zu einer kahlen, weißen Kirche. Hans Theodor Vleugels erbaute eine neue 2-manualige Orgel mit 30 Registern, welche optisch an dieses Raumkonzept angepasst war.

In den 1990-er Jahren wurde eine mehrjährige durchgreifende Kirchenrenovierung durchgeführt, die auf die ursprüngliche Farbgebung aufbaute und seitdem den Kirchenraum in alter/neuer Pracht erstrahlen lässt. Die 1967 erbaute Orgel wirkte nun optisch wie ein architektonischer Fremdkörper. Geschaffen für einen schlichten weißen Raum und zur Ausstattung der 1960-er Jahre passend, widersprach sie nun dem neobyzantinischen Gestaltungskonzept des Kirchenraumes.

Die schon in den 60-er Jahren durchgeführten Überlegungen, dass dem großen Kirchenraum eigentlich ein 3-manualiges Instrument entsprechen würde, führte im Jahre 2001 nun im Zusammenhang mit einer Ausreinigung zu einer Erweiterung mit 3 Manualen und 48 Registern. Ebenso erfolgte eine optische und farbliche Umgestaltung.

Die beiden bisherigen Manualwerke Hauptwerk und schwellbares Positiv mir je 11 Registern wurden mit nur geringfügigen Veränderungen übernommen. Auch das bisherige Pedalwerk, welches die zuvor genannten Manualwerke links und rechts flankiert, blieb mit einzelnen Registerumstellungen erhalten und bekam zusätzlich einen Untersatz 32‘.

In der sich nach hinten erweiternden Orgelkammer wurde ein neues, großes Orgelwerk (Schwellwerk) mit 17 Stimmen angefügt. Dieses Schwellwerk als III. Manual erhielt dort – nachdem schon 1968 wenige Bader-Stimmen der Vorgängerorgel übernommen wurden – weitere Bader-Register aus unseren Lagerbeständen. Klanglich spannt sich nun ein Bogen von der ersten Orgel 1894 bis zum Jahre 2001.

Ein neuer freistehender Spieltisch mit zahlreichen Spielhilfen sowie einem Setzer mit 4000 Speichermöglichkeiten haben hier eine Orgel auch für den konzertanten Betrieb entstehen lassen. Auch viele „Spielereien“ wie Kuckuck, Nachtigall, Tympanon, Regenmaschine, Pauke, Becken und eine Windabschwächung für das III. Manual und den 32‘ werden in der seit 2001 durchgeführten Konzertreihe gerne genutzt.

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DISPOSITION

I. Manual – Hauptwerk C – g‘‘‘

1. Bourdon 16‘
2. Principal 8‘
3. Rohrgedackt 8‘
4. Octav 4‘
5. Holztraverse 4‘
6. Quint 2 2/3‘
7. Superoctav 2‘
8. Larigot 1 1/3‘
9. Mixtur 5f. 1 1/3‘
10. Cornet 5f. 8‘
11. Trompete 8‘

II. Manual – Positiv (schwellbar) C – g‘‘‘

12. Salicetprincipal 8‘
13. Holzgedackt 8‘
14. Praestant 4‘
15. Rohrflöte 4‘
16. Nasard 2 2/3‘
17. Blockflöte 2‘
18. Terz 1 3/5‘
19. Sifflet 1‘
20. Cymbel 4f. 1‘
21. Cromorne 8‘
22. Vox humana 8‘

III. Manual – Schwellwerk C – g‘‘‘

23. Grossgamba 16‘
24. Geigenprincipal 8‘
25. Flöte harm. 8‘
26. Viola da Gamba 8‘
27. Aeoline 8‘
28. Vox coelestis 8‘
29. Viola 4‘
30. Metalltraverse 4‘
31. Quintflöte 2 2/3‘
32. Flageolet 2‘
33. Violine 2‘
34. Terzflöte 1 3/5‘
35. Cornet-Mixtur 3f. 2 2/3‘
36. Harm. aetherea 4f. 2‘
37. Basson 16‘
38. Trompette harm. 8‘
39. Hautbois 8‘

Pedal C – f‘

40. Untersatz 32‘
41. Principalbass 16‘
42. Subbass 16‘
43. Octavbass 8‘
44. Violonbass 8‘
45. Choralbass 4‘
46. Hintersatz 4f. 2 2/3‘
47. Posaunbass 16‘
48. Trompetbass 8‘

Züge der Register aus Ebenholz gedrechselt mit Schildchen aus Aluminium

Registerzüge Padouk: 6 Normalkoppeln, zus. Sub III/I und Super III/I, Sub III und Super III.
2 Tremulanten für II. Man. und III. Man.

Crescendo (als Tritt) und 2 Schwelltritte

Tontraktur mechanisch
Registertraktur elektrisch (ET-System)

Elektronischer Setzer 4000-fach mit Sequenzern (5-fach) in 4 Bereichen mit 3 Schlüsselschaltern, Sequenzerleiste über I. Man. (abschaltbar).

Spielregister: Glockenspiel, Cymbelstern, Kuckuck, Nachtigall, Tympanon, Regenmaschine, „Heulender Wolf“, Pauke, Windabschwächung für III. Manual

Pistons: 6 Normalkoppeln, Crescendo an, Zungen ab, Tutti, Rücksteller, Sequenzer